Untergründe für die Folierung: Welche sind geeignet und lassen sich sogar Lackkratzer entfernen?
Egal, ob Sie mit einem frisch folierten Wohnmobil der Hingucker auf dem Campingplatz sein wollen, Ihrem PKW eine ganz neue Optik verpassen oder Ihre Küche modernisieren möchten – die vielen verschiedenen Folien-Designs verwandeln unterschiedlichste Oberflächen nach Ihren Wünschen. Lediglich einige Voraussetzungen sollte der Folienuntergrund dafür mitbringen. Was Profis bei der Folierung von Lack, Kunststoffen und anderen Oberflächen beachten müssen, ob sich mit einer Folierung Beschädigungen wie Lackkratzer entfernen lassen und wie die Folie hält – verraten wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag.
Diese Voraussetzungen braucht ein Untergrund fürs Folieren
Damit die Folie hält, muss jeder Untergrund, der beklebt werden soll, bestimmte Bedingungen erfüllen. Das heißt, er muss
- möglichst glatt
- fettfrei
- trocken
- silikonfrei
- ohne abweisende Versiegelung
- nicht ausgasend
sein. Profis können den jeweiligen Untergrund vor der Folierung mit einem sogenannten „Oberflächenspannungs-Teststift“ überprüfen. Und das funktioniert so: Die Tinte des Stiftes wird auf den Untergrund aufgetragen, der foliert werden soll. Die Oberflächenspannung beziehungsweise die energetische Ladung der Tinte reagiert dann auf die des Untergrundes. Bleibt der Tintenstreifen unverändert, kann direkt foliert werden. Zieht er sich zu Tropfen zusammen, muss der Untergrund nochmals gereinigt und entfettet werden. Und bei einigen Oberflächen werden Profis Ihnen nach der Prüfung ganz von einer Folierung abraten.
Car Wrapping: die richtige Vorbereitung des Untergrundes auf die Folierung
Für tolle Ergebnisse und eine gute Haftung der Folie auf der Fahrzeugoberfläche muss diese zunächst richtig vorbereitet werden. Dafür reinigt man den Autolack zunächst bei einer sorgfältigen Wäsche. Das gelingt ganz einfach in der Waschstraße (Basisprogramm ohne Zusätze!) oder aber – unsere Empfehlung – per Handwäsche. Sollte Ihr Auto stark verschmutzt sein, kann ein Hochdruckreiniger Abhilfe schaffen. Auf mechanischen Abrieb sollten Sie hingegen verzichten, da dieser den Lack zerkratzen kann. Alles Wichtige zum Thema Fahrzeugreinigung haben wir Ihnen auch hier zusammengestellt.
Dann nimmt der Folierer die Entfettung mit speziellen Produkten vor. Ob diese erfolgreich war, prüfen erfahrene Profis mit dem Oberflächenspannungs-Teststift.
Plastik und Co. folieren: Welche Arten von Untergrund sind für die Folierung geeignet? Und welche nicht?
So ein Auto hat ja ziemlich viele verschiedene Oberflächen zu bieten, von Plastik über Lack bis hin zu Glas. Zum Verständnis: Wenn wir hier von der Folierung von Oberflächen sprechen, meinen wir immer die Oberfläche, die in direkten Kontakt mit dem Kleber kommt. Heißt: Soll lackierter Kunststoff foliert werden, ist die Oberfläche Lack. Aber welche Untergründe lassen sich denn nun folieren? Und was muss der Profi beachten?
Lackiertes Auto folieren
Unbehandelte und unbeschädigte Autolacke eignen sich normalerweise hervorragend zum Folieren. Ein wenig kniffliger wird es, wenn auf den Lack Wachse oder andere Beschichtungen aufgetragen wurden. Dann gehen wir als Profis erst einmal auf Spurensuche, damit später alles glatt läuft: Welche Beschichtung wurde aufgetragen? Und wie gut lässt sie sich wieder entfernen? Denn die Oberflächenspannung solcher Beschichtungen ist normalerweise so gering, dass keine Folie darauf hält. Gerade moderne Nano-Versiegelungen sind bei der Folierung ein Problem. Sie lassen sich kaum vom Lack entfernen – zumindest an den Kanten bleiben meist Reste zurück. Eine fehlerfreie Folierung wird damit unmöglich. Das gilt auch für gewachste Oberflächen. Bei polierten Lacken kommt es darauf an: Enthält die Politur Silikone oder nicht? Falls nicht: sehr gut! Denn dann kann die Oberfläche problemlos foliert werden.
Und wie sieht es mit der Folierung von mattem Lack aus?
Auch matter Lack kann beklebt werden, sofern der Folierer ihn vorher geprüft und für geeignet befunden hat. Dabei bringt ein Klebetest Klarheit. Und manchmal hilft auch einfach ein Anruf beim Fahrzeughersteller, der dem Profi meist genau sagen kann, ob eine Beschichtung des Lacks möglich ist oder nicht.
Plastik folieren am Auto
Immer häufiger wird Kunststoff an Autos verbaut, zum Beispiel an Außenspiegeln sowie Stoßfängern – oder er wird (wie beim Smart) gleich für ganze Karosserieteile verwendet. Aber lässt er sich auch folieren? Hier greift normalerweise die Faustregel: Wenn der Kunststoff lackiert ist, kann er auch foliert werden. Wichtig ist, wie hoch die Haftkraft des Lackes auf dem Kunststoff ist. Der Haftwert der Folie sollte deutlich unter dem des Lackes liegen, damit die Folie den Lack beim Entfernen nicht gleich mit abzieht. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, kann man lackiertes Plastik folieren – und dabei tolle Ergebnisse erzielen.
Scheiben und Kunststofffenster folieren
Gute Nachrichten: Da Glasscheiben eine sehr hohe Oberflächenspannung haben, lassen sie sich wunderbar folieren. Allerdings geht der Trend in letzter Zeit dahin, dass Fahrzeughersteller die Heckscheiben besonders schmutzabweisend machen – eigentlich praktisch, für die Folierung aber ein Problem. Denn so haftet auch der Kleber nicht mehr ausreichend an der Glasscheibe. Die Lösung: Der Profi prüft die Oberflächenspannung vor der Folierung und kann dann entsprechend reagieren.
Plexiglas-, Acrylglas- und andere Kunststofffenster bringen noch einmal neue Herausforderungen mit sich: Die ausgasenden Kunststoffe bilden Blasen, wenn man sie foliert. Und die lassen sich auch nicht durch simples Aufstechen beheben, denn das Material bildet kontinuierlich weiter Gase. Bei diesen Oberflächen sollte man von einer Folierung also absehen.
Lackkratzer entfernen mit Folie – geht das?
Hier ein Kratzer, da ein kleiner Steinschlag – einfach Folie drüber und gut? So einfach ist es leider nicht. Generell gilt: Schäden, die man vor der Folierung ertasten konnte, sieht man auch noch nach der Folierung. Wenn der Schaden sichtbar ist und eine andere Farbe als die des Lacks aufweist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Kratzer bis zur Grundierung reicht. Um Rostbildung zu vermeiden, ist es ratsam, einen solchen Lackschaden reparieren zu lassen. Ein Profi kann hier helfen und den Lackkratzer entfernen, sodass eine Folierung im Anschluss problemlos möglich ist. Bei kleineren Beschädigungen hilft oft auch schon eine Autopolitur, am besten ohne Silikone. Und Hausmittelchen wie Zahnpasta oder Nagellack? Von denen sollte man besser die Finger lassen. Je nach Zahnpasta besteht nämlich das Risiko, dass der Schaden am Ende noch größer ist als am Anfang, und Nagellack ist keine dauerhafte Lösung. Bei Steinschlägen kann es zudem sein, dass sich der Lack an der betreffenden Stelle bereits gelöst hat, sodass er beim Entfernen der Folie unter Umständen mit abgezogen wird.
Größeren Lackschaden reparieren – mit Folie möglich?
Bauteile mit Unfallschaden werden manchmal nur ausgebeult und gespachtelt, ohne anschließend eine finale Lackschicht aufzutragen. Schließlich lässt sich so etwas Geld sparen und man sieht die Lackschicht ja nicht mehr, da man den Lackschaden überkleben kann – oder? Nicht ganz. Denn die Spachtelmasse beziehungsweise der Füller und die umliegenden Lackflächen weisen teilweise einen erheblichen Farbunterschied auf, den gerade helle Farbfolien nicht vollständig abdecken können. Das Ergebnis ist fleckig. Und noch eine Gefahr birgt die direkte Folierung gespachtelter Stellen: Sie können durch die Folie Wasser ziehen und aufquellen.
Fahrzeuge und Co. sollten also eine gleichmäßige und unbeschädigte Oberfläche aufweisen, damit Sie sich am Ende über schöne und dauerhafte Folierergebnisse freuen können.
Haftvermittler für den Extra-Halt – eine gute Idee?
Durch Haftvermittler erhöht sich der Haftwert des Klebers teilweise um das Doppelte. Ziemlich effektiv – aber nicht unbedingt optimal. Denn damit kommt der Haftwert der Folie dem des Lackes recht nah. Die Folie hält dann zwar bombenfest, beschädigt aber bei der Entfernung unter Umständen den Lack. Und das ist für die von der GEWA zertifizierten Profis ein No-Go – schließlich ist die Rückrüstbarkeit der Folie ein fester Bestandteil unseres Folierungskonzeptes.
Wenn es mal nicht das Auto sein soll: Folierung von Möbeln, Wänden und Böden
Auch Möbel, Wände und Böden können foliert und damit ganz individuell gestaltet werden. Neben den klassischen Untergründen beim Car Wrapping lassen sich unter anderem auch Putz, Tapete, Ziegelsteine, Asphalt, Kacheln und Holz folieren, wobei für Profis hier unter anderem interessant ist, ob der Untergrund trocken oder nass ist. Zur Vorbereitung müssen glatte Möbeloberflächen lediglich nass abgewischt, Böden und andere eher raue Oberflächen abgebürstet werden. Mittlerweile gibt es für diese besonderen Oberflächen glücklicherweise spezielle Folien mit dem passenden Kleber. Farbfolien sind hier in Schwarz und Weiß erhältlich. Der Bereich der Digitaldruckmedien bietet durch verschiedene Aufdrucke darüber hinaus eine große optische Vielfalt. Um bösen Überraschungen vorzubeugen, nehmen professionelle Folierer Klebetests vor, um eine Beschädigung von Wandfarben oder Holzoberflächen durch eine Folierung auszuschließen. Also: Wenn Sie Ihre Schrankwand umgestalten, Ihrer Wohnzimmerwand eine einzigartige Optik verleihen oder Ihre Küche modernisieren möchten, haben Sie mit Folie alle Möglichkeiten dazu. Ihr Folier-Profi berät Sie gerne!
Professionelle Folierung zahlreicher Untergründe – mit den Profis der GEWA
Die professionellen Folierer der GEWA bringen viel Erfahrung in Sachen Folierung mit – und das bei zahlreichen verschiedenen Untergründen. Sie können Ihnen genau sagen, ob und wie man Ihr Wunschobjekt bestmöglich folieren kann. Dabei arbeiten Sie mit viel theoretischem und praktischem Know-how sowie hochwertigen und zum Untergrund passenden Folien. Sprechen Sie uns einfach an! Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Unser Preiskalkulator verrät Ihnen außerdem in wenigen Klicks, wie viel Ihre Fahrzeugfolierung ungefähr kosten wird. Probieren Sie es aus!
Unser Experte:
Robin Bös, Folien Lounge
Robin Bös begeistert Car-Wrapping-Fans in seiner Folien Lounge bereits seit 1996 mit hochwertigen Folierungen und perfekter Verarbeitung. Sein Antrieb: immer wieder neue Ideen umsetzen zu können und Kundinnen und Kunden damit glücklich zu machen. Die Fahrzeuggestaltung mit digital bedruckten und Farbfolien ist sein tägliches Geschäft, die Realisierung außergewöhnlicher Kundenwünsche sein Spezialgebiet. Seit 2015 ist sein Betrieb GEWA zertifiziert.