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Fabrikbesuch in China: Ist der Hype um farbige TPU-Folien berechtigt?

Im Oktober war Marco Kimme, 1. Vorsitzender der GEWA und Geschäftsführer der INTAX GmbH, in China unterwegs – und zwar, um einen Blick in die mögliche Zukunft des Folierens zu werfen. Dafür hat er sich eine Fabrik angesehen, die farbige TPU-Folien produziert. Ob die Innovation wirklich so revolutionäre Ergebnisse liefert, wie sie verspricht, und auf welche Vorteile sich Folier-Fans freuen dürfen – das verrät Marco Kimme in seinem Reisebericht:

Farbige TPU-Folien werden das nächste große Ding fürs Car Wrapping! Zumindest glauben die namhaften Folienhersteller das. Die Händler sondieren den Markt und viele Folierer sind bereits in aufgeregter Erwartung, was da kommt.

Und auch ich habe mich in den letzten zwei Monaten sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Ausgelöst wurde dies durch den Impuls eines seit über 15 Jahren bestehenden Kontaktes aus China: „Wir haben die Zukunft für die Fahrzeugfolierung entwickelt!“, hieß es da. Nach einigem Austausch über die neu entwickelte farbige TPU-Folie wurden zur Probe drei Rollen auf zwei Fahrzeugen foliert. Das Ergebnis hat uns absolut begeistert – und das, obwohl ich und die Folierer bei INTAX nicht so leicht zu überraschen sind.

Spätestens jetzt erschien mir das Thema so spannend, dass ich mich entschied, nach China zu reisen, um mir das Ganze von der Produktion bis hin zur Konfektionierung einmal live anzusehen. Im Vorfeld hatte ich außerdem viele Fragen gesammelt, die ich vor Ort unbedingt besprechen wollte. Ich war sicher, dass das Thema nicht nur für mein Unternehmen INTAX interessant ist, sondern ebenso für die GEWA Qualitätsfolierer und natürlich für Kunden.

In China ging es dann zuerst in die Fabrik, in der die neuen TPU-Folien produziert werden. Ein solcher Besuch war für mich nicht neu, hatte ich doch schon die Produktionsstätten aller namhaften westlichen Folienhersteller gesehen. Aber das hier war eine völlig neue Erfahrung und kein Vergleich. Ehrlich gesagt: Ich war erst einmal irritiert. Die Fabrik wirkte auf den ersten Blick sehr in die Jahre gekommen. Könnte hier wirklich die Folie der Zukunft produziert werden? Im Rahmen der Testfolierungen waren wir hinsichtlich der absolut perfekten Oberflächen (Farbtiefe, Brillanz, Glanzgrad bzw. hervorragendes Mattbild) und der ausgezeichneten Verarbeitungseigenschaften absolut überzeugt.

Im Inneren der alten Fabrikhallen bekam ich dann etwas zu sehen, was ich so nicht erwartet hatte. Alle Zugänge waren mit Luftschleusen ausgestattet, sodass kein Material und kein Mitarbeiter in die Produktionsbereiche gelangen kann, ohne von Staub und Dreck befreit zu sein. Zudem tragen alle Mitarbeiter Ganzkörperanzüge, antistatische Schuhe und alle Böden und Wände sind so ausgelegt, dass sich kein Dreck festsetzen kann. Ich habe noch nie eine so konsequente Umsetzung von staubfreiem Arbeiten gesehen. Das war sehr beeindruckend! Die Beschichtungsmaschinen, in denen die TPU-Folien produziert werden, stehen in Reinräumen und garantieren so eine konstant perfekte Folienoberfläche. Und auch die Entwicklungsabteilung beeindruckt durch sämtliche Apparaturen, die für die Qualitätsprüfungen benötigt werden. Von Klimaschränken, über UV-Bewitterungsanlagen bis hin zu Geräten für mechanische sowie chemische Tests war alles auf neuestem technischen Stand vorhanden.

Die farbigen TPU-Folien haben im Vergleich zu den bisher für die Fahrzeugfolierung verwendeten PVC-Folien viele Vorteile, z. B. eine ungefähr doppelt so lange Haltbarkeit, einen deutlich stärkeren Steinschlagschutz, selbstheilende und bisher ungesehen hochwertige Oberflächen. Meine Einschätzung deshalb: Ja, diese Folien werden in Zukunft eine wichtige Rolle im Car Wrapping spielen.

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